Logbuch 1. Woche
1. Tag: Samstag, der 10.02.2007
Standort vormittags Wien-Schwechat bzw. Abflug 10.55 Uhr von Wien-Schwechat
Standort abends Martinique bzw. Ankunft 20.50 Uhr Fort de France
20:00 Wir (Harry & Rotina) fahren mit unserem Mitsubishi L200 Pick-up zu Manfred Schneider und seinem Sohn Michael "Michi", um die beiden mit zum Flughafen Wien-Schwechat mitzunehmen. Wir haben dort für 22 Tage eine Parkplatz für Euro 54,- reserviert. Beim Check-In-Schalter stossen wir dann auf den Rest der Segelcrew: unsere 4 Häuser weiter wohnenden Michael "Meikl" und Monika "Momo" Manges sowie Anita aus dem 7. Bezirk.
21:00 Wir checken erstmals bis nach Paris-Charles de Gaulle ein und warten im Cafe gemeinsam mit Meikl's Eltern bis "es" soweit ist: Zeit, um Abschied von Wien zu nehmen und auf ins 3 wöchige Segelvergnügen unter Palmen. Mit fast 40 min. Verspätung geht's um 10:55 Uhr los. Der Air Fance-Airbus steigt in die Lüfte.
Wir kommen um 12.45 Uhr in Paris-Charles de Gaulle an und kümmern uns sofort nach der Gepäcksübernahme um unseren Transfer zum Flughafen Paris-Orly, was auch sehr gut klappt.
Um 17.00 Uhr steigt die Boeing 747-400 in die Lüfte, um uns nach Martinique zu bringen.
Nach einer einigermassen angenehmen Flugzeit von ca. 8,5 Stunden landen wir um 20.50 Uhr Ortszeit in Fort de France, wo uns Temperaturen um die 23 Grad erwarten.... herrlich!!
Auch der durch Sparkling Charter organisierte Transfer klappt reibungslos. Rudolph und sein Minivan warten schon auf uns.
Endlich, um 22.00 Uhr kommen wir zu unserem neuen Zuhause, "unserem" Segelschiff, die "Bonheur", eine GibSea mit 43 Füssen Länge.
Schnell wird noch alles in den Kabinen eingeräumt und die Ersten gehen sich auch schon an Land duschen bzw. sich waschen; der Rest quatscht noch bis knapp vor Mitternacht, dann kehrt Ruhe am Schiff ein!
2. Tag: Sonntag, der 11.02.2007
Standort morgens: Fort de France (Martinique)
Standort abends: Marigot Bay (St. Lucia)
07:00 Manfred, Michi und Anita sind - trotz 5 Stunden Zeitverschiebung - als Erste wach und erledigen die Morgenwäsche, sprich Duschen & Waschen. Danach werden frische Croissants und frisches Baguette für alle gekauft (Euro 17,-). In der Zwischenzeit werden auch die anderen wach und es gibt Frühstück: Kaffee, Croissant, Baguette. Mehr gibts noch nicht. Wir müssen erst Proviant kaufen. Anita & Monika machen die ersten Fotos. Gemeinsam mit Michi gehen die beiden Damen dann den Proviant einkaufen.
Manfred, Harry & Meikl erledigen den technischen Check-In. Rotina erledigt einstweilen das Ausklarieren. Der mitgebrachte Proviant sowie die vor Ort gekauften Lebensmittel werden eingeräumt (Proviant: Markt Euro 21,- + Supermarkt Euro 273,-).
Wir erklären dem Vercharterer, dass die Batterien sehr schwach sind, bekommen aber nur die Ausrede, dass das Ladegerät nicht richtig anzeigt und wir uns keine Sorgen machen sollen. Gut, wenn das so ist, dann können wir ja starten. Aber dennoch mit mulmigem Gefühl.
11:45 Wir legen von Le Marin ab, unter Verlust von Rotina's Sonnenbrille und einer kaputten Kluppe. Kurs 250 Grad nach St. Lucia, Kurskorrektur 210 Grad Richtung Rodney Bay. Wind 13 Knoten aus Ost-Nord-Ost. Sonniges Wetter. 27,2 Grad Wassertemperatur.
14:00 Die erste Überfahrt ist für ziemlich alle gewöhnungsbedürftig: Michi, Anita, Meikl & Monika werfen "Wunderpillen" gegen Übelkeit ein. Harry & Rotina haben - wie immer - keinerlei Probleme. Auch Manfred zeigt sich stark & robust. Das einzige, was sich jetzt schon herauskristallisiert ist, dass wir uns anscheinend eine Virusinfektion durch die Klimaanlage im Flugzeug eingefangen haben, denn Harry & Anita zeigen die ersten Anzeichen von erhöhter Temperatur und klagen über Kopfweh. Dem Rest geht's einstweilen noch gut. Harry schläft in der Kabine, Rotina & Meikl im Salon, der Rest oberhalb an Deck.
15:30 Wir erreichen Marigot Bay und legen uns an eine Boje fest (US$ 25,-). Ein Verkäufer kommt zu unserem Schiff und erzählt uns, dass er sogar St. Pölten, Melk und Amstetten kennt, da er dort schon Urlaub gemacht hat. Wir kaufen aber nichts, da wir ja Obst und Gemüse schon am Vormittag in Le Marin frisch gekauft haben.
16:30 Rotina macht Abendessen: Thunfisch-Spaghetti mit Karotten, Sellerie, Zwiebel, Knoblauch, Tomatenmark, Ingwer, Thunfisch - leider nur aus der Dose und Spaghetti. Meikl liefert den ersten Sundowner dazu: Cubre Libre (Cola, Limette, weißer Rum & Eiswürfel). Den Abwasch macht Manfred.
20:30 Die Ersten gehen schlafen. Gegen 22.00 Uhr folgt der Rest (Anita, Manfred, Rotina). Es gibt in der Nacht mehrmals heftige Regenschauer.
3. Tag: Montag, der 12.02.2007
Standort morgens: Marigot Bay (St. Lucia)
Standort abends: Wallilabou Bay (St. Vincent)
06:30 Manfred, unser Frühaufsteher, wacht als Erster auf. Gegen 07:00 Uhr lockt der Kaffeegeruch auch die restliche Crew auf. Den Frühstücksabwasch erledigen Monika & Meikl.
07:45 Wir legen unter Motor ab und setzen Groß und Genua, Kurs 217 Grad Richtung Süden.
Alle husten, Harry hat erhöhte Temperatur. Einzig unserem Jüngsten, Michi und auch seinem Vater, Manfred, gehts gut!
09:00 Wir passieren - im Schneckentempo - die beiden Pitons, die Wahrzeichen von St. Lucia, und wir haben noch immer keinen Fisch gefangen.
Anita & Harry frieren und fiebern und verbringen die Überfahrt mehr unter Deck als über Deck. Rotina, Meikl und Monika plagt der Husten. Michi und Manfred widersetzen sich offensichtlich als Einzige dem Virusinfakt.
16:00 Nach 7 Stunden Dauersegeln, 3 m hohen Wellen, 25 Knoten-Windstärke, 7,5 Speed und Kurs 210 Grad Richtung Süden haben alle überlebt; keinem war wirklich schlecht. Anita mützelt an Deck, Harry fiebert unter Deck. Meikl am Steuer, Manfred als "Beifahrer", Monika teilweise an Deck, teilweise unter Deck. Rotina & Michi ganz hinten bei der gesicherten Badeplattform.
Wir kommen in der Wallilabou Bay auf St. vincent an und liegen an einer Boje bzw. mit einer Leine an einem Stegpfeiler (US$ 8,- = EC 20,- bzw. US$ 10,- für die Hilfe beim Anlegen, da ja 2/3 der Mannschaft außer Gefecht ist). Sofort werden wir von Verkäufern umzingelt, Rotina ersteht zwei Ketten um US$ 25,-, bittet aber die Verkäufer, uns einstweilen in Ruhe zu lassen. Die Nachbaryacht erzählt uns vom selben Krankheitsbild, die diese Crew schon 1 Woche zuvor ebenfalls gehabt hat. Na, Danke schön an die Air France, dass wir nun in der Karibik aufgrund der Klimaanlage einen Virusinfakt haben!
17:00 Manfred und Rotina fahren mit dem Dinghi zum Einklarieren (US$ 80,-), alle anderen kurieren sich an Bord aus.
18:00 Manfred und Michi kochen unter Anleitung von Rotina das Abendessen, da nun auch Rotina heftige Kopfschmerzen plagen. Es gibt Hühnerkeulen mit einer indischen Paste, Gemüse, Kartoffeln, Kokosmilch und Baguette. Rotina schafft noch das Gemüse zu schneiden, dann ist auch sie außer Gefecht. Nach dem Essen bekommt jeder 1 Tablette Parkemed. Anita isst als Einzige nichts und geht sofort schlafen.
19:00 Manfred und Michi wollen abwaschen; plötzlich geht das Licht an Bord aus. Mist, die Batterien sind nun doch leer = großes Problem!!
20:00 Alle gehen schlafen, da die Crew sowieso halb tot ist und auch nichts mehr wirklich an Bord funktioniert.
4. Tag: Dienstag, der 13.02.2007
Standort morgens: Wallilabou Bay (St. Vincent)
Standort abends: Blue Lagoon Bay (St. Vincent)
06:30 Aufwachen - allen geht's wieder einigermassen gut. Das Fieber ist teilweise gefallen - bei Harry von 39 auf 36 Grad, bei Monika von 38 auf 37,5 und bei Meikl von 38,2 auf 36,7 Grad - gottseidank.
07:00 Meikl ruft bei Sparkling Charter wegen unserem Batterie-Problem an. Wir sollen abwarten, wir bekommen Bescheid.
Harry, Manfred und Michi hüpfen einstweilen ins Wasser. Anita verbraucht die letzten Reste Süßwasser aus den Wasserleitungen (die Wasserpumpe funktioniert ja ohne Batterie nicht mehr). So warten wir auf den Anruf aus Martinique.
09:00 Anita, Manfred, Meikl und Harry machen einstweilen einen Landgang zu den Originalschauplätzen von "Fluch der Karibik, Teil 1". Michi, unser Fisch, schwimmt hinter dem Dinghi nach zum Steg, geht aber nicht an Land.
09:30 Wir bekommen den erlösenden Anruf: wir müssen auf die Südspitze von St. Vincent, zur Blue Lagoon Bay, zum Vercharterer "Barefoot". Also wird der Motor, solange die Starterbatterie noch funktioniert, angeworfen und wir tuckern Richtung Blue Lagoon, wo wir angeblich Hilfe bekommen.
12:00 Der Drehzahlmesser vom Motor und die Navigation fällt komplett aus, jetzt funktioniert nur mehr der Motor selbst. Na, sehr super, dieser Abenteuerurlaub! Fehlt nur mehr, daß uns der Treibstoff ausgeht ... markaber, markaber!
12:30 Wir kommen mit letzter (Motor-)Kraft in der Blue Lagoon Bay an und legen uns an einer Boje von Barefoot Charter an. Sofort kommt ein Mitarbeiter von Barefood, dem wir unser Problem erklären. Meikl fährt mit ihm zu deren Base und klärt die weitere technische Organisation. An Bord wird einstweilen ein Obstsalat "gekocht".
13:30 Die Herren entscheiden, selbst an Land zu fahren und vor Ort abzuklären, wann der Techniker nun kommt. Sie nehmen gleich mal den Mist mit. Eine Sorge weniger.
14:00 Ein Techniker kommt mit Meikl zu uns an Bord, kurz danach Manfred und Harry mit unserem Dinghi. Der Techniker testet mit einem Meßgerät die Spannung. Eindeutig zu wenig, um zu laden. Also baut er die Lichtmaschine aus und fährt damit zurück zur Base. Also heißt es für uns wieder einmal warten bzw. schlafen. Monika geht es heute nicht so gut, sie war die ganze Zeit unter Deck. Auch Harry mützelt eine Runde.
14:30 Der Techniker kommt mit einer anderen Lichtmaschine (übrigens: Alternater auf Englisch *gg*) zurück, die passt aber leider nicht. Also fährt er unverrichteter Dinge wieder.
15:30 Meikl wird unruhig und will nochmals zur Barefoot Base. Manfred, Michi und Rotina schließen sich zwecks Proviantnachkauf an und fahren mit dem Dinghi an Land. Währenddessen taucht doch noch der Techniker auf. Leider gibt es keine passende Lichtmaschine (er hat in 2 Geschäften nachgefragt). Er kann nur versuchen, die alte Lichtmaschine zu reparieren oder aus Martinique eine neue einfliegen zu lassen. Jetzt sind wir komplett ohne jegliche Möglichkeit, weiter zu kommen. So eine Sch....
Meikl fährt mit dem Techniker zur Sunsail Base, die gleich neben der Barefoot Base liegt, um dort zu fragen, ob man uns dorthin abschleppen kann. Bei der Sunsail Base könnten wir an einem Steg liegen, duschen & essen gehen. Manfred, Rotina & Michi können so ein einmaliges Abschleppen durch 2 Dinghis und einem Mitarbeiter am Steuer vom Steg aus erleben. Die drei Sunsail-Mitarbeiter steuern nur mit Hilfe von 2 Dinghis eine motorlose und batterielose 43 Fuß-Segelyacht gegen Gegenwind, leichte Wellen, zwischen Untiefen bzw. zwischen anderen Schiffen sicher und gefahrenlos an einem Schwimmsteg bei Sunsail. US$ 15,- und einige Dosen Bier war uns diese super Hilfe auf jeden Fall wert!! Wir bekommen Landstrom, um zumindestens eine unserer beiden leeren Batterien auftanken zu können. Auch Wasser steht uns zur Verfügung. So können wir doch noch unseren Aufenthalt in der sehr gut ausgestatteten Sunsail-Base geniessen: Internet-Anschluß (jedoch mit kaputter Maus und extrem langsamer Verbindung), Mini-Supermarkt, einem Souvenir-Shop, einem Restaurant, natürlich Duschen und WC-Anlagen und einem sehr idyllisch, mitten in einem tropischen Garten angelegten Süßwasser-Swimmingpool mit Wasserrutsche.
17:00 Anita geht als Erste Duschen. Meikl, Michi und Rotina gehen erstmals in den Pool Schwimmen und dann erst duschen. Auch Harry, Manfred und Monika freuen sich schon sehr auf das angenehme Nass. Anita wäscht die erste Schmutzwäsche.
19:00 Wir machen uns landfein und gehen ins Sunsail-Restaurant. Es gibt Chicken with Garlic & Chive Butter (Harry), Caesar's Chicken Salade (Rotina und Anita), Steak (Meikl), Schweinskotelett (Manfred & Michi) sowie Eieromelette (Monika), dazu Getränke und Fruchtstücke (Rotina) als Nachspeise (EC 430,-). Leider dauert das Essen sehr lange (über 1 Stunde), aber die Bedienung ist sehr bemüht. Die Rechnung von Sunsail (Restaurant und Base) werden wir bei Sparkling Charter einreichen, immerhin haben die uns ein Schiff vermietet, welches bereits am dritten Tag seeuntauglich ist und der Vercharterer weiß ja, dass wir bis nach Trinidad wollen. Außerdem wurde der Vercharterer auf die leeren Batterien (eine war ja bei der Ankunft schon leer) beim Check-In darauf hingewiesen, aber dieser Hinweis wurde nicht wirklich ernst genommen. Eigentlich unverantwortlich, ein Schiff in einem solchen Zustand zum Verchartern freizugeben!! Harry fiebert wieder. Es wird ein Handtuch mit Eiswürfeln vom Restaurant organisiert. Er geht früher an Bord, da er es nicht mehr aushält.
21:00 Wir kommen zurück an Bord und leeren noch etwas vom Rum-Punsch (Anita, Monika, Manfred & Rotina) sowie Bier (Manfred).
22:00 Alle gehen schlafen. Ruhe kehrt ein.
5. Tag: Mittwoch, der 14.02.2007
Standort morgens: Blue Lagoon Bay (St. Vincent)
Standort abends: Britannia Bay (Mustique)
06:30 Heute wacht Rotina als Erste auf und führt das Logbuch weiter. Harry schaut nur kurz an Deck, er muß aufs WC und verschwindet dann wieder unter Deck in der Kabine. Manfred, unser Frühaufsteher, beginnt das Frühstück vorzubereiten. Sein Sohn Michi ist der Nächste, der munter wird. Dann folgt Anita und viel später erst Meikl und als Letzte Monika.
09:00 Manfred führt Meikl mit dem Dinghi zu Barefoot Charter wegen unserer Lichtmaschine und kommt alleine wieder zurück. Es heißt wieder einmal warten ....
09:30 Manfred, Michi, Anita, Rotina & Monika fahren in die nahegelegene Hauptstadt von St. vincent, nach Kingstown, um Proviant nachzukaufen, da der Mini-Supermarkt in der Sunsail-Base nicht wirklich was anzubieten hat. An der Rezeption von Sunsail gibt uns Petra, eine Deutsche, den Tipp, um EC$ 1,50 pro Person einen Bus zu nehmen, der alle 5 min. in die Stadt fährt. Also gehen wir in Richtung Busstation. Der "Bus" ist allerdings ein Mini-Van für max. 10 Leute, der sogar alle 3 min. fährt. Also eine Art "Sammel-Taxi", nur mit lauter Reggae-Musik. Echt cool & sehr authentisch, da dauernd während der Fahrt noch zusätzlich anscheinend willkürlich gehupt wird. Spätestens jetzt sind wir nun alle gehörgeschädigt oder mit Kopfweh gesegnet. Es geht aber recht schnell in Richtung Kingstown, wo wir an der Endstation, einer Art "Sammel-Taxi-Umsteigstation" aussteigen. Wir suchen eine örtliche Bank, um US$ 200,- von der Bordkassa in EC$ bzw. jeder von uns privat US$ 20,- umwechseln zu können. Dann machen wir einen kleinen Stadtrundgang, schiessen die ersten Fotos, Rotina ersteht eine neue Sonnenbrille in einem Art Krimsch-Kramsch-Laden, dieses Mal mit einem Sicherungsband um EC$ 16,99. Wir gehen in den Supermarkt einkaufen EC 105,-), erstehen am Markt frisches Obst und Gemüse (EC 52,-). Monika, der es noch nicht gut geht, ist nur mitgefahren und möchte zu einem Arzt gehen. Rotina, die das aber nicht wusste, meinte, es wäre besser, nicht im klimatisierten Warteraum, wo noch 5 Leute waren, zu bleiben.
11:30 Wir fahren mit einem Sammel-Taxi wieder zurück zur Sunsail Base. Die schlechte Nachricht: Meikl und Monika sind auf Rotina sauer, weil Monika in der Stadt nicht beim Arzt war. Meikl versucht, an der Rezeption einen Arzt bzw. einen Flug nach Trinidad zu organisieren - beides chancenlos. Die gute Nachricht: unsere Lichtmaschine konnte repariert werden, die Kohlenbürsten wurden ersetzt. US$ 20,- bekam der Techniker als Danke schön und Trinkgeld für seine Dienste. Die Rechnung selbst geht an Sparkling Charter. Plötzlich kehrt wieder Leben ein und die Stimmung steig: die Rechnung für die eine Nacht in der Sunsail Base wird bezahlt (EC 105,-), ins Süßwasser-Swimmingpool wird gehüpft, der eingekaufte Proviant wird eingeräumt und die Bonheur wird wieder startklar gemacht. Es geht wieder weiter und los ....!!
12:40 Wir können wieder in See stechen: alles funktioniert reibungslos und ohne Probleme!
12:50 Unter Setzen von Groß und Genua (und Auswerfen der Angel) fangen wir unseren ersten Fisch, einen Baby Yellow Thin Tuna. Hektik bricht aus, ein Kübel geht über Bord (Anmerkung im Logbuch: in Trinidad nachkaufen, wird sonst von der Kaution abgezogen). Aber der Fisch entschädigt alles. Wir versuchen sogar, ein "Kübel über Bord"-Manöver durchzuführen, was auch problemlos gelingt, aber wir waren um ein paar Sekunden zu spät: der Kübel war schon untergegangen. Also machen wir wieder kehrt und es geht's weiter Richtung Mustique. Allen geht es übrigens wieder so weit so gut, keiner hat mehr überhöhte Temperatur, der Virusinfakt wurde abgewehrt.
15:00 Wir legen an einer Boje in der Britannia Bay auf Mustique, der Insel der Reichen und Schönen (EC$ 75,-). Harry, Meikl, Manfred, Michi & Monika fahren mit dem Dinghi schnorcheln, Anita & Rotina beginnen mit dem Vorbereiten des Abendessens. Es gibt Tuna, mariniert mit Ingwer und Knoblauch, Limettensaft und Olivenöl sowie Gemüsereis. In der Zwischenzeit kommen auch die Schnorchler wieder zurück. Michi, Meikl & Monika haben sich auf den Beinen aufgeschunden, Manfred & Harry blieben unverletzt.
18:30 Ein leckeres Abendessen genießen alle 7, noch dazu, weil Meikl uns einen leckeren Rum Punsch als Sundowner mixt. Meikl & Monika erledigen auch den Abendabwasch.
21:00 Es wird noch ein wenig gequatscht bis die Ersten schlafen gehen. Von Basil's Bar dringt Musik herüber. Es schaukelt ziemlich in der Nacht, so dass Michi an Deck schläft.
6. Tag: Donnerstag, der 15.02.2007
Standort morgens: Britannia Bay (Mustique)
Standort abends: irgendwo auf der Strecke Mustique - Tobago
06:30 Manfred bereitet das Frühstück vor. Erste Telefonate in die Heimat. Meikl und Monika sind - wie immer - die Letzten beim Frühstück. Michael, Anita & Harry fahren mit dem Dinghi an Land; Harry erledigt das Ausklarieren am Flughafen, Anita & Michael gehen ein Stück mit.
09:30 Manfred holt die Drei vom Strand ab & nimmt gleichzeit Meikl und Monika ebenfalls für einen Landgang mit. Vorher geniessen Rotina & Monika eine Manfred-Massage. Anita und Harry waren am Flughafen. Michael, Monika & Meikl beim Pink & Purple House sowie in Basil's Bar. Rotina blieb an Bord.
11:00 Wir bereiten alles vor, um den längsten Segeltrip dieser Reise, ca. 115 Seemeilen, anzutreten. Es wird eine karibisches Bananenschnitte (Butterkeks mit Pudding und Bananen) vorbereitet. Jeder isst noch ein paar Bananen und Müsliriegel und dann geht es um
12:20 los: wir beginnen die 17 Stunden-Fahrt von Mustique nach Tobago unter Groß und im 1. Reff gesetzter Genua. Mit Windstärken von ca. 20 Knoten machen wir ca. 6,5 Knoten Speed, unser Kurs ist 185 Grad Richtung Süden. Wind kommt achterlich, später dann dreht er auf Halbwind.
Die erste Nachtschicht legen Meikl und Monika von 21.00 bis 24.00 Uhr ein, die zweite Manfred und sein Sohn Michael von 24.00 bis 03.00 Uhr und zuletzt Rotina & Anita von 03.00 bis 06.00 Uhr. Jedoch kommen Manfred und Michael schon um 22.00 Uhr zu Meikl und Michael, da es unter Deck zu heiß und stickig ist. Harry schläft im Salon, um jederzeit aufgeweckt werden zu können. Rotina ruht in der Kabine. Anita teilweise an Deck, dann in ihrer Kabine. Von 03.00 bis 04.00 Uhr ist Anita dann noch unter Deck, Manfred vertritt sie an ihrer Stelle bei der Wachablöse. Ab 04.00 Uhr liegt er dann auch endlich und Anita macht fliegenden Wachwechsel. So sind Anita & Rotina die Ersten, die die Küste von Tobago sehen können, ebenso wie den Sonnenaufgang gegen 06.15 Uhr. Wir haben es geschafft, punktgenau nach Kurs haben wir das Ziel erreicht!
7. Tag: Freitag, der 16.02.2007
Standort morgens: Scaraborough (Tobago)
Standort abends: Store Bay (Tobago)
06:00 Nachdem Harry seine Crew ab 06.00 Uhr abgelöst hat, fahren wir unter Motor - wegen Aufladen der Batterien - um die Südspitze der Insel herum, in Richtung der Hauptstadt Scaraborough.
09:00 Wir ankern in einem nicht so schönen Hafen auf 13 m Wassertiefe. Tote Fische schwimmen zeitweise um unser Boot herum - eklig.
09:30 Anita, Monika, Meikl, Michael & Harry beschließen an Land zu fahren. Harry zum Einklarieren. Der Rest zum Sightseeing (Fort George).
11:30 Harry kommt zurück, es müssen alle Crewmitglieder einklarieren bzw. immigrieren. Also fahren Manfred, Rotina & Harry mit dem Dinghi nochmals an Land.
12:30 Wir treffen die anderen Vier und gehen gemeinsam zum Immigration Büro.
Dort erleben wir die nächste böse Überraschung: wir haben ja kein Visum für die Cricket-WM in Österreich beantragt, weil wir ja die Information vom Reisebüro erhalten haben, daß Segelschiffe angeblich keines benötigen. Aber der Office-Beamte sieht nur zwei Möglichkeiten: entweder alle Pässe bei ihm lassen und 1 Woche später in Trinidad retourbekommen oder das Gebiet - unter Begleitung der Coastguard - zu verlassen. Er verweist uns des Raumes und wir entschließen uns auf das hinauf, Tobago bzw. Scaraborough sofort zu verlassen, ohne Hilfe der Coastguard.
15:00 Enttäuscht und wütend legen wir ab und wollen unerlaubt (wir hätten ja Tobago ohne Immigration und Einklarieren verlassen müssen) - anscheinend wie viele andere "Flüchtlinge" - Österreich, Schweiz, Osteuropäische Länder und die Skandinavischen Länder sind von diesem Cricket-Visum nicht befreit (Deutschland, Italien, Spanien schon, weil die spielen ja Cricket!)- in der Store Bay am Südwestende von Tobago ankern. Wir diskutieren, was wir nun machen, denn Tobago und Trinidad sind ein Staat und in Trinidad wäre unser eigentliches Ziel - der Karneval, den wir beinahe wegen der defekten Lichtmaschine sowieso schon fast versäumt hätten. Was tun? Wir beschließen einstimmig, aber mit Bedenken, dass wir am nächsten Tag die Überfahrt von Tobago nach Trinidad doch wagen werden, da das erstens uns primäres Ziel war und ist und zweitens zur Karnevalszeit sowieso alles geschlossen haben wird.
Auf dem Weg zur Store Bay zieht eine Schlechtwetterfront über uns drüber. Manfred & Harry kämpfen sich durch Regen und Wind (mit Regenschutz). Rotina wünscht dem Officer-Beamten den tödlichen Blitz wegen seiner Unfreundlichkeit.
16:00 Wir kommen in der Store Bay an und ankern auf 10 m Wassertiefe. Rotina beginnt zum Vorbereiten des Abendessens: als Vorspeise Breadfruit-Chips (die macht aber dann Manfred) und einen Wurst-Kartoffel-Gemüseauflauf. Monika bereitet einen Sundowner vor: Cassis, Ananassaft, Mineral und dunklen Rum. Beim Abendessen verabschiedet sich ein Löffel ins Wasser. Alle schauen dem Löffel zu, keiner "rettet" ihn jedoch. (Anmerkung im Logbuch: 1 Löffel nachkaufen, sonst wird er von der Kaution abgezogen.) Anita und Michael erledigen den Abwasch.
20:00 Trotz der anstrengenden Nachtfahrt wird noch fleißig an Bord gequatscht und Musik gehört.
22:00 Monika und Meikl sind die Letzten, die schlafengehen.
Standort vormittags Wien-Schwechat bzw. Abflug 10.55 Uhr von Wien-Schwechat
Standort abends Martinique bzw. Ankunft 20.50 Uhr Fort de France
20:00 Wir (Harry & Rotina) fahren mit unserem Mitsubishi L200 Pick-up zu Manfred Schneider und seinem Sohn Michael "Michi", um die beiden mit zum Flughafen Wien-Schwechat mitzunehmen. Wir haben dort für 22 Tage eine Parkplatz für Euro 54,- reserviert. Beim Check-In-Schalter stossen wir dann auf den Rest der Segelcrew: unsere 4 Häuser weiter wohnenden Michael "Meikl" und Monika "Momo" Manges sowie Anita aus dem 7. Bezirk.
21:00 Wir checken erstmals bis nach Paris-Charles de Gaulle ein und warten im Cafe gemeinsam mit Meikl's Eltern bis "es" soweit ist: Zeit, um Abschied von Wien zu nehmen und auf ins 3 wöchige Segelvergnügen unter Palmen. Mit fast 40 min. Verspätung geht's um 10:55 Uhr los. Der Air Fance-Airbus steigt in die Lüfte.
Wir kommen um 12.45 Uhr in Paris-Charles de Gaulle an und kümmern uns sofort nach der Gepäcksübernahme um unseren Transfer zum Flughafen Paris-Orly, was auch sehr gut klappt.
Um 17.00 Uhr steigt die Boeing 747-400 in die Lüfte, um uns nach Martinique zu bringen.
Nach einer einigermassen angenehmen Flugzeit von ca. 8,5 Stunden landen wir um 20.50 Uhr Ortszeit in Fort de France, wo uns Temperaturen um die 23 Grad erwarten.... herrlich!!
Auch der durch Sparkling Charter organisierte Transfer klappt reibungslos. Rudolph und sein Minivan warten schon auf uns.
Endlich, um 22.00 Uhr kommen wir zu unserem neuen Zuhause, "unserem" Segelschiff, die "Bonheur", eine GibSea mit 43 Füssen Länge.
Schnell wird noch alles in den Kabinen eingeräumt und die Ersten gehen sich auch schon an Land duschen bzw. sich waschen; der Rest quatscht noch bis knapp vor Mitternacht, dann kehrt Ruhe am Schiff ein!
2. Tag: Sonntag, der 11.02.2007
Standort morgens: Fort de France (Martinique)
Standort abends: Marigot Bay (St. Lucia)
07:00 Manfred, Michi und Anita sind - trotz 5 Stunden Zeitverschiebung - als Erste wach und erledigen die Morgenwäsche, sprich Duschen & Waschen. Danach werden frische Croissants und frisches Baguette für alle gekauft (Euro 17,-). In der Zwischenzeit werden auch die anderen wach und es gibt Frühstück: Kaffee, Croissant, Baguette. Mehr gibts noch nicht. Wir müssen erst Proviant kaufen. Anita & Monika machen die ersten Fotos. Gemeinsam mit Michi gehen die beiden Damen dann den Proviant einkaufen.
Manfred, Harry & Meikl erledigen den technischen Check-In. Rotina erledigt einstweilen das Ausklarieren. Der mitgebrachte Proviant sowie die vor Ort gekauften Lebensmittel werden eingeräumt (Proviant: Markt Euro 21,- + Supermarkt Euro 273,-).
Wir erklären dem Vercharterer, dass die Batterien sehr schwach sind, bekommen aber nur die Ausrede, dass das Ladegerät nicht richtig anzeigt und wir uns keine Sorgen machen sollen. Gut, wenn das so ist, dann können wir ja starten. Aber dennoch mit mulmigem Gefühl.
11:45 Wir legen von Le Marin ab, unter Verlust von Rotina's Sonnenbrille und einer kaputten Kluppe. Kurs 250 Grad nach St. Lucia, Kurskorrektur 210 Grad Richtung Rodney Bay. Wind 13 Knoten aus Ost-Nord-Ost. Sonniges Wetter. 27,2 Grad Wassertemperatur.
14:00 Die erste Überfahrt ist für ziemlich alle gewöhnungsbedürftig: Michi, Anita, Meikl & Monika werfen "Wunderpillen" gegen Übelkeit ein. Harry & Rotina haben - wie immer - keinerlei Probleme. Auch Manfred zeigt sich stark & robust. Das einzige, was sich jetzt schon herauskristallisiert ist, dass wir uns anscheinend eine Virusinfektion durch die Klimaanlage im Flugzeug eingefangen haben, denn Harry & Anita zeigen die ersten Anzeichen von erhöhter Temperatur und klagen über Kopfweh. Dem Rest geht's einstweilen noch gut. Harry schläft in der Kabine, Rotina & Meikl im Salon, der Rest oberhalb an Deck.
15:30 Wir erreichen Marigot Bay und legen uns an eine Boje fest (US$ 25,-). Ein Verkäufer kommt zu unserem Schiff und erzählt uns, dass er sogar St. Pölten, Melk und Amstetten kennt, da er dort schon Urlaub gemacht hat. Wir kaufen aber nichts, da wir ja Obst und Gemüse schon am Vormittag in Le Marin frisch gekauft haben.
16:30 Rotina macht Abendessen: Thunfisch-Spaghetti mit Karotten, Sellerie, Zwiebel, Knoblauch, Tomatenmark, Ingwer, Thunfisch - leider nur aus der Dose und Spaghetti. Meikl liefert den ersten Sundowner dazu: Cubre Libre (Cola, Limette, weißer Rum & Eiswürfel). Den Abwasch macht Manfred.
20:30 Die Ersten gehen schlafen. Gegen 22.00 Uhr folgt der Rest (Anita, Manfred, Rotina). Es gibt in der Nacht mehrmals heftige Regenschauer.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 34,0 |
3. Tag: Montag, der 12.02.2007
Standort morgens: Marigot Bay (St. Lucia)
Standort abends: Wallilabou Bay (St. Vincent)
06:30 Manfred, unser Frühaufsteher, wacht als Erster auf. Gegen 07:00 Uhr lockt der Kaffeegeruch auch die restliche Crew auf. Den Frühstücksabwasch erledigen Monika & Meikl.
07:45 Wir legen unter Motor ab und setzen Groß und Genua, Kurs 217 Grad Richtung Süden.
Alle husten, Harry hat erhöhte Temperatur. Einzig unserem Jüngsten, Michi und auch seinem Vater, Manfred, gehts gut!
09:00 Wir passieren - im Schneckentempo - die beiden Pitons, die Wahrzeichen von St. Lucia, und wir haben noch immer keinen Fisch gefangen.
Anita & Harry frieren und fiebern und verbringen die Überfahrt mehr unter Deck als über Deck. Rotina, Meikl und Monika plagt der Husten. Michi und Manfred widersetzen sich offensichtlich als Einzige dem Virusinfakt.
16:00 Nach 7 Stunden Dauersegeln, 3 m hohen Wellen, 25 Knoten-Windstärke, 7,5 Speed und Kurs 210 Grad Richtung Süden haben alle überlebt; keinem war wirklich schlecht. Anita mützelt an Deck, Harry fiebert unter Deck. Meikl am Steuer, Manfred als "Beifahrer", Monika teilweise an Deck, teilweise unter Deck. Rotina & Michi ganz hinten bei der gesicherten Badeplattform.
Wir kommen in der Wallilabou Bay auf St. vincent an und liegen an einer Boje bzw. mit einer Leine an einem Stegpfeiler (US$ 8,- = EC 20,- bzw. US$ 10,- für die Hilfe beim Anlegen, da ja 2/3 der Mannschaft außer Gefecht ist). Sofort werden wir von Verkäufern umzingelt, Rotina ersteht zwei Ketten um US$ 25,-, bittet aber die Verkäufer, uns einstweilen in Ruhe zu lassen. Die Nachbaryacht erzählt uns vom selben Krankheitsbild, die diese Crew schon 1 Woche zuvor ebenfalls gehabt hat. Na, Danke schön an die Air France, dass wir nun in der Karibik aufgrund der Klimaanlage einen Virusinfakt haben!
17:00 Manfred und Rotina fahren mit dem Dinghi zum Einklarieren (US$ 80,-), alle anderen kurieren sich an Bord aus.
18:00 Manfred und Michi kochen unter Anleitung von Rotina das Abendessen, da nun auch Rotina heftige Kopfschmerzen plagen. Es gibt Hühnerkeulen mit einer indischen Paste, Gemüse, Kartoffeln, Kokosmilch und Baguette. Rotina schafft noch das Gemüse zu schneiden, dann ist auch sie außer Gefecht. Nach dem Essen bekommt jeder 1 Tablette Parkemed. Anita isst als Einzige nichts und geht sofort schlafen.
19:00 Manfred und Michi wollen abwaschen; plötzlich geht das Licht an Bord aus. Mist, die Batterien sind nun doch leer = großes Problem!!
20:00 Alle gehen schlafen, da die Crew sowieso halb tot ist und auch nichts mehr wirklich an Bord funktioniert.
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Tagesweg | 45,0 |
Vortrag | 34,0 |
Gesamt | 79,0 |
4. Tag: Dienstag, der 13.02.2007
Standort morgens: Wallilabou Bay (St. Vincent)
Standort abends: Blue Lagoon Bay (St. Vincent)
06:30 Aufwachen - allen geht's wieder einigermassen gut. Das Fieber ist teilweise gefallen - bei Harry von 39 auf 36 Grad, bei Monika von 38 auf 37,5 und bei Meikl von 38,2 auf 36,7 Grad - gottseidank.
07:00 Meikl ruft bei Sparkling Charter wegen unserem Batterie-Problem an. Wir sollen abwarten, wir bekommen Bescheid.
Harry, Manfred und Michi hüpfen einstweilen ins Wasser. Anita verbraucht die letzten Reste Süßwasser aus den Wasserleitungen (die Wasserpumpe funktioniert ja ohne Batterie nicht mehr). So warten wir auf den Anruf aus Martinique.
09:00 Anita, Manfred, Meikl und Harry machen einstweilen einen Landgang zu den Originalschauplätzen von "Fluch der Karibik, Teil 1". Michi, unser Fisch, schwimmt hinter dem Dinghi nach zum Steg, geht aber nicht an Land.
09:30 Wir bekommen den erlösenden Anruf: wir müssen auf die Südspitze von St. Vincent, zur Blue Lagoon Bay, zum Vercharterer "Barefoot". Also wird der Motor, solange die Starterbatterie noch funktioniert, angeworfen und wir tuckern Richtung Blue Lagoon, wo wir angeblich Hilfe bekommen.
12:00 Der Drehzahlmesser vom Motor und die Navigation fällt komplett aus, jetzt funktioniert nur mehr der Motor selbst. Na, sehr super, dieser Abenteuerurlaub! Fehlt nur mehr, daß uns der Treibstoff ausgeht ... markaber, markaber!
12:30 Wir kommen mit letzter (Motor-)Kraft in der Blue Lagoon Bay an und legen uns an einer Boje von Barefoot Charter an. Sofort kommt ein Mitarbeiter von Barefood, dem wir unser Problem erklären. Meikl fährt mit ihm zu deren Base und klärt die weitere technische Organisation. An Bord wird einstweilen ein Obstsalat "gekocht".
13:30 Die Herren entscheiden, selbst an Land zu fahren und vor Ort abzuklären, wann der Techniker nun kommt. Sie nehmen gleich mal den Mist mit. Eine Sorge weniger.
14:00 Ein Techniker kommt mit Meikl zu uns an Bord, kurz danach Manfred und Harry mit unserem Dinghi. Der Techniker testet mit einem Meßgerät die Spannung. Eindeutig zu wenig, um zu laden. Also baut er die Lichtmaschine aus und fährt damit zurück zur Base. Also heißt es für uns wieder einmal warten bzw. schlafen. Monika geht es heute nicht so gut, sie war die ganze Zeit unter Deck. Auch Harry mützelt eine Runde.
14:30 Der Techniker kommt mit einer anderen Lichtmaschine (übrigens: Alternater auf Englisch *gg*) zurück, die passt aber leider nicht. Also fährt er unverrichteter Dinge wieder.
15:30 Meikl wird unruhig und will nochmals zur Barefoot Base. Manfred, Michi und Rotina schließen sich zwecks Proviantnachkauf an und fahren mit dem Dinghi an Land. Währenddessen taucht doch noch der Techniker auf. Leider gibt es keine passende Lichtmaschine (er hat in 2 Geschäften nachgefragt). Er kann nur versuchen, die alte Lichtmaschine zu reparieren oder aus Martinique eine neue einfliegen zu lassen. Jetzt sind wir komplett ohne jegliche Möglichkeit, weiter zu kommen. So eine Sch....
Meikl fährt mit dem Techniker zur Sunsail Base, die gleich neben der Barefoot Base liegt, um dort zu fragen, ob man uns dorthin abschleppen kann. Bei der Sunsail Base könnten wir an einem Steg liegen, duschen & essen gehen. Manfred, Rotina & Michi können so ein einmaliges Abschleppen durch 2 Dinghis und einem Mitarbeiter am Steuer vom Steg aus erleben. Die drei Sunsail-Mitarbeiter steuern nur mit Hilfe von 2 Dinghis eine motorlose und batterielose 43 Fuß-Segelyacht gegen Gegenwind, leichte Wellen, zwischen Untiefen bzw. zwischen anderen Schiffen sicher und gefahrenlos an einem Schwimmsteg bei Sunsail. US$ 15,- und einige Dosen Bier war uns diese super Hilfe auf jeden Fall wert!! Wir bekommen Landstrom, um zumindestens eine unserer beiden leeren Batterien auftanken zu können. Auch Wasser steht uns zur Verfügung. So können wir doch noch unseren Aufenthalt in der sehr gut ausgestatteten Sunsail-Base geniessen: Internet-Anschluß (jedoch mit kaputter Maus und extrem langsamer Verbindung), Mini-Supermarkt, einem Souvenir-Shop, einem Restaurant, natürlich Duschen und WC-Anlagen und einem sehr idyllisch, mitten in einem tropischen Garten angelegten Süßwasser-Swimmingpool mit Wasserrutsche.
17:00 Anita geht als Erste Duschen. Meikl, Michi und Rotina gehen erstmals in den Pool Schwimmen und dann erst duschen. Auch Harry, Manfred und Monika freuen sich schon sehr auf das angenehme Nass. Anita wäscht die erste Schmutzwäsche.
19:00 Wir machen uns landfein und gehen ins Sunsail-Restaurant. Es gibt Chicken with Garlic & Chive Butter (Harry), Caesar's Chicken Salade (Rotina und Anita), Steak (Meikl), Schweinskotelett (Manfred & Michi) sowie Eieromelette (Monika), dazu Getränke und Fruchtstücke (Rotina) als Nachspeise (EC 430,-). Leider dauert das Essen sehr lange (über 1 Stunde), aber die Bedienung ist sehr bemüht. Die Rechnung von Sunsail (Restaurant und Base) werden wir bei Sparkling Charter einreichen, immerhin haben die uns ein Schiff vermietet, welches bereits am dritten Tag seeuntauglich ist und der Vercharterer weiß ja, dass wir bis nach Trinidad wollen. Außerdem wurde der Vercharterer auf die leeren Batterien (eine war ja bei der Ankunft schon leer) beim Check-In darauf hingewiesen, aber dieser Hinweis wurde nicht wirklich ernst genommen. Eigentlich unverantwortlich, ein Schiff in einem solchen Zustand zum Verchartern freizugeben!! Harry fiebert wieder. Es wird ein Handtuch mit Eiswürfeln vom Restaurant organisiert. Er geht früher an Bord, da er es nicht mehr aushält.
21:00 Wir kommen zurück an Bord und leeren noch etwas vom Rum-Punsch (Anita, Monika, Manfred & Rotina) sowie Bier (Manfred).
22:00 Alle gehen schlafen. Ruhe kehrt ein.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 15,0 |
Vortrag | 79,0 |
Gesamt | 94,0 |
5. Tag: Mittwoch, der 14.02.2007
Standort morgens: Blue Lagoon Bay (St. Vincent)
Standort abends: Britannia Bay (Mustique)
06:30 Heute wacht Rotina als Erste auf und führt das Logbuch weiter. Harry schaut nur kurz an Deck, er muß aufs WC und verschwindet dann wieder unter Deck in der Kabine. Manfred, unser Frühaufsteher, beginnt das Frühstück vorzubereiten. Sein Sohn Michi ist der Nächste, der munter wird. Dann folgt Anita und viel später erst Meikl und als Letzte Monika.
09:00 Manfred führt Meikl mit dem Dinghi zu Barefoot Charter wegen unserer Lichtmaschine und kommt alleine wieder zurück. Es heißt wieder einmal warten ....
09:30 Manfred, Michi, Anita, Rotina & Monika fahren in die nahegelegene Hauptstadt von St. vincent, nach Kingstown, um Proviant nachzukaufen, da der Mini-Supermarkt in der Sunsail-Base nicht wirklich was anzubieten hat. An der Rezeption von Sunsail gibt uns Petra, eine Deutsche, den Tipp, um EC$ 1,50 pro Person einen Bus zu nehmen, der alle 5 min. in die Stadt fährt. Also gehen wir in Richtung Busstation. Der "Bus" ist allerdings ein Mini-Van für max. 10 Leute, der sogar alle 3 min. fährt. Also eine Art "Sammel-Taxi", nur mit lauter Reggae-Musik. Echt cool & sehr authentisch, da dauernd während der Fahrt noch zusätzlich anscheinend willkürlich gehupt wird. Spätestens jetzt sind wir nun alle gehörgeschädigt oder mit Kopfweh gesegnet. Es geht aber recht schnell in Richtung Kingstown, wo wir an der Endstation, einer Art "Sammel-Taxi-Umsteigstation" aussteigen. Wir suchen eine örtliche Bank, um US$ 200,- von der Bordkassa in EC$ bzw. jeder von uns privat US$ 20,- umwechseln zu können. Dann machen wir einen kleinen Stadtrundgang, schiessen die ersten Fotos, Rotina ersteht eine neue Sonnenbrille in einem Art Krimsch-Kramsch-Laden, dieses Mal mit einem Sicherungsband um EC$ 16,99. Wir gehen in den Supermarkt einkaufen EC 105,-), erstehen am Markt frisches Obst und Gemüse (EC 52,-). Monika, der es noch nicht gut geht, ist nur mitgefahren und möchte zu einem Arzt gehen. Rotina, die das aber nicht wusste, meinte, es wäre besser, nicht im klimatisierten Warteraum, wo noch 5 Leute waren, zu bleiben.
11:30 Wir fahren mit einem Sammel-Taxi wieder zurück zur Sunsail Base. Die schlechte Nachricht: Meikl und Monika sind auf Rotina sauer, weil Monika in der Stadt nicht beim Arzt war. Meikl versucht, an der Rezeption einen Arzt bzw. einen Flug nach Trinidad zu organisieren - beides chancenlos. Die gute Nachricht: unsere Lichtmaschine konnte repariert werden, die Kohlenbürsten wurden ersetzt. US$ 20,- bekam der Techniker als Danke schön und Trinkgeld für seine Dienste. Die Rechnung selbst geht an Sparkling Charter. Plötzlich kehrt wieder Leben ein und die Stimmung steig: die Rechnung für die eine Nacht in der Sunsail Base wird bezahlt (EC 105,-), ins Süßwasser-Swimmingpool wird gehüpft, der eingekaufte Proviant wird eingeräumt und die Bonheur wird wieder startklar gemacht. Es geht wieder weiter und los ....!!
12:40 Wir können wieder in See stechen: alles funktioniert reibungslos und ohne Probleme!
12:50 Unter Setzen von Groß und Genua (und Auswerfen der Angel) fangen wir unseren ersten Fisch, einen Baby Yellow Thin Tuna. Hektik bricht aus, ein Kübel geht über Bord (Anmerkung im Logbuch: in Trinidad nachkaufen, wird sonst von der Kaution abgezogen). Aber der Fisch entschädigt alles. Wir versuchen sogar, ein "Kübel über Bord"-Manöver durchzuführen, was auch problemlos gelingt, aber wir waren um ein paar Sekunden zu spät: der Kübel war schon untergegangen. Also machen wir wieder kehrt und es geht's weiter Richtung Mustique. Allen geht es übrigens wieder so weit so gut, keiner hat mehr überhöhte Temperatur, der Virusinfakt wurde abgewehrt.
15:00 Wir legen an einer Boje in der Britannia Bay auf Mustique, der Insel der Reichen und Schönen (EC$ 75,-). Harry, Meikl, Manfred, Michi & Monika fahren mit dem Dinghi schnorcheln, Anita & Rotina beginnen mit dem Vorbereiten des Abendessens. Es gibt Tuna, mariniert mit Ingwer und Knoblauch, Limettensaft und Olivenöl sowie Gemüsereis. In der Zwischenzeit kommen auch die Schnorchler wieder zurück. Michi, Meikl & Monika haben sich auf den Beinen aufgeschunden, Manfred & Harry blieben unverletzt.
18:30 Ein leckeres Abendessen genießen alle 7, noch dazu, weil Meikl uns einen leckeren Rum Punsch als Sundowner mixt. Meikl & Monika erledigen auch den Abendabwasch.
21:00 Es wird noch ein wenig gequatscht bis die Ersten schlafen gehen. Von Basil's Bar dringt Musik herüber. Es schaukelt ziemlich in der Nacht, so dass Michi an Deck schläft.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 18,0 |
Vortrag | 94,0 |
Gesamt | 112,0 |
6. Tag: Donnerstag, der 15.02.2007
Standort morgens: Britannia Bay (Mustique)
Standort abends: irgendwo auf der Strecke Mustique - Tobago
06:30 Manfred bereitet das Frühstück vor. Erste Telefonate in die Heimat. Meikl und Monika sind - wie immer - die Letzten beim Frühstück. Michael, Anita & Harry fahren mit dem Dinghi an Land; Harry erledigt das Ausklarieren am Flughafen, Anita & Michael gehen ein Stück mit.
09:30 Manfred holt die Drei vom Strand ab & nimmt gleichzeit Meikl und Monika ebenfalls für einen Landgang mit. Vorher geniessen Rotina & Monika eine Manfred-Massage. Anita und Harry waren am Flughafen. Michael, Monika & Meikl beim Pink & Purple House sowie in Basil's Bar. Rotina blieb an Bord.
11:00 Wir bereiten alles vor, um den längsten Segeltrip dieser Reise, ca. 115 Seemeilen, anzutreten. Es wird eine karibisches Bananenschnitte (Butterkeks mit Pudding und Bananen) vorbereitet. Jeder isst noch ein paar Bananen und Müsliriegel und dann geht es um
12:20 los: wir beginnen die 17 Stunden-Fahrt von Mustique nach Tobago unter Groß und im 1. Reff gesetzter Genua. Mit Windstärken von ca. 20 Knoten machen wir ca. 6,5 Knoten Speed, unser Kurs ist 185 Grad Richtung Süden. Wind kommt achterlich, später dann dreht er auf Halbwind.
Die erste Nachtschicht legen Meikl und Monika von 21.00 bis 24.00 Uhr ein, die zweite Manfred und sein Sohn Michael von 24.00 bis 03.00 Uhr und zuletzt Rotina & Anita von 03.00 bis 06.00 Uhr. Jedoch kommen Manfred und Michael schon um 22.00 Uhr zu Meikl und Michael, da es unter Deck zu heiß und stickig ist. Harry schläft im Salon, um jederzeit aufgeweckt werden zu können. Rotina ruht in der Kabine. Anita teilweise an Deck, dann in ihrer Kabine. Von 03.00 bis 04.00 Uhr ist Anita dann noch unter Deck, Manfred vertritt sie an ihrer Stelle bei der Wachablöse. Ab 04.00 Uhr liegt er dann auch endlich und Anita macht fliegenden Wachwechsel. So sind Anita & Rotina die Ersten, die die Küste von Tobago sehen können, ebenso wie den Sonnenaufgang gegen 06.15 Uhr. Wir haben es geschafft, punktgenau nach Kurs haben wir das Ziel erreicht!
Seemeilen | |
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Tagesweg | 115,0 |
Vortrag | 112,0 |
Gesamt | 227,0 |
7. Tag: Freitag, der 16.02.2007
Standort morgens: Scaraborough (Tobago)
Standort abends: Store Bay (Tobago)
06:00 Nachdem Harry seine Crew ab 06.00 Uhr abgelöst hat, fahren wir unter Motor - wegen Aufladen der Batterien - um die Südspitze der Insel herum, in Richtung der Hauptstadt Scaraborough.
09:00 Wir ankern in einem nicht so schönen Hafen auf 13 m Wassertiefe. Tote Fische schwimmen zeitweise um unser Boot herum - eklig.
09:30 Anita, Monika, Meikl, Michael & Harry beschließen an Land zu fahren. Harry zum Einklarieren. Der Rest zum Sightseeing (Fort George).
11:30 Harry kommt zurück, es müssen alle Crewmitglieder einklarieren bzw. immigrieren. Also fahren Manfred, Rotina & Harry mit dem Dinghi nochmals an Land.
12:30 Wir treffen die anderen Vier und gehen gemeinsam zum Immigration Büro.
Dort erleben wir die nächste böse Überraschung: wir haben ja kein Visum für die Cricket-WM in Österreich beantragt, weil wir ja die Information vom Reisebüro erhalten haben, daß Segelschiffe angeblich keines benötigen. Aber der Office-Beamte sieht nur zwei Möglichkeiten: entweder alle Pässe bei ihm lassen und 1 Woche später in Trinidad retourbekommen oder das Gebiet - unter Begleitung der Coastguard - zu verlassen. Er verweist uns des Raumes und wir entschließen uns auf das hinauf, Tobago bzw. Scaraborough sofort zu verlassen, ohne Hilfe der Coastguard.
15:00 Enttäuscht und wütend legen wir ab und wollen unerlaubt (wir hätten ja Tobago ohne Immigration und Einklarieren verlassen müssen) - anscheinend wie viele andere "Flüchtlinge" - Österreich, Schweiz, Osteuropäische Länder und die Skandinavischen Länder sind von diesem Cricket-Visum nicht befreit (Deutschland, Italien, Spanien schon, weil die spielen ja Cricket!)- in der Store Bay am Südwestende von Tobago ankern. Wir diskutieren, was wir nun machen, denn Tobago und Trinidad sind ein Staat und in Trinidad wäre unser eigentliches Ziel - der Karneval, den wir beinahe wegen der defekten Lichtmaschine sowieso schon fast versäumt hätten. Was tun? Wir beschließen einstimmig, aber mit Bedenken, dass wir am nächsten Tag die Überfahrt von Tobago nach Trinidad doch wagen werden, da das erstens uns primäres Ziel war und ist und zweitens zur Karnevalszeit sowieso alles geschlossen haben wird.
Auf dem Weg zur Store Bay zieht eine Schlechtwetterfront über uns drüber. Manfred & Harry kämpfen sich durch Regen und Wind (mit Regenschutz). Rotina wünscht dem Officer-Beamten den tödlichen Blitz wegen seiner Unfreundlichkeit.
16:00 Wir kommen in der Store Bay an und ankern auf 10 m Wassertiefe. Rotina beginnt zum Vorbereiten des Abendessens: als Vorspeise Breadfruit-Chips (die macht aber dann Manfred) und einen Wurst-Kartoffel-Gemüseauflauf. Monika bereitet einen Sundowner vor: Cassis, Ananassaft, Mineral und dunklen Rum. Beim Abendessen verabschiedet sich ein Löffel ins Wasser. Alle schauen dem Löffel zu, keiner "rettet" ihn jedoch. (Anmerkung im Logbuch: 1 Löffel nachkaufen, sonst wird er von der Kaution abgezogen.) Anita und Michael erledigen den Abwasch.
20:00 Trotz der anstrengenden Nachtfahrt wird noch fleißig an Bord gequatscht und Musik gehört.
22:00 Monika und Meikl sind die Letzten, die schlafengehen.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 10,0 |
Vortrag | 227,0 |
Gesamt | 237,0 |