Logbuch 2. Woche
8. Tag: Samstag, der 17.02.2007
Standort morgens: Store Bay (Tobago)
Standort abends: La Vache Bay (Trinidad)
07:00 Rotina wacht als Erste auf, Harry als Nächster, Michael hat Probleme mit dem Pump-WC, also muss unser Skippy herhalten und versuchen, das WC zu reparieren. Manfred hat nun auch der Virusinfakt erwischt, er schnupft und hat erhöhte Temperatur. Daher verbringt er den ganzen Tag in seiner Kabine, um sich auszukurieren.
08:30 Wir verlassen unter Segel die Store Bay, mit Kurs 277 Grad Richtung Nord-Trinidad. Mit Wind von hinten und unter Schmetterlingskurs gehts lautlos mit 6,5 Knoten Speed und nicht merkbarem Wind von hinten dahin. Welch' angenehmes Segeln! Es kommt uns so vor, als würden wir auf dem Wasser stehen ....
16:00 Wir erreichen die La Vache Bay, eine sehr schöne Naturbucht mit üppigem Regenwald - traumhaft! Auf 10 m Wassertiefe ankern wir hier in dieser einsamen Bucht. Heute stehen Schinken-Käse-Nudeln als Abendessen auf dem Programm. Monika hilft Rotina beim Zubereiten. Harry schwimmt an den Strand zu Frank, der hier mit seiner Frau und noch 5 anderen Leuten als Aussetzige der Regierung wohnen. Harry plaudert mit ihm und bringt zwei Kokosnüsse mit. Er erzählt, dass wir sogar zum Pelikan-Essen eingeladen gewesen wären. Das hätten wir aber nie angenommen, denn die Pelikane sind lebendig viel schöner in der Natur zum Anschauen als am Teller! Meikl kredenzt einen Coco de Martinique als verspäteten Sundowner.
20:30 Alle verziehen sich in Richtung Kabinen. Das Schiff schaukelt sehr extrem von der einen auf die andere Seite. Meikl schläft deswegen sehr unruhig, da er befürchtet, dass der Anker nicht hält.
9. Tag: Sonntag, der 18.02.2007
Standort morgens: La Vache Bay (Trinidad)
Standort mittags/abends: Chaguaramas (Trinidad)
08:00 Manfred ist wieder von den Toten auferstanden und macht Früstück. Trotz ruhiger See schaukelt die Bonheur nach wie vor von einer zur anderen Seite. Heute geht's endlich in Richtung Karneval nach Port of Spain, in die Hauptstadt von Trinidad.
09:00 Nach dem Abwasch (Rotina) geht es die Nordküste von Trinidad entlang zur nordwestlichen Spitze und ab dann nur mehr unter Motor in Richtung Port of Spain. Da Anita von Wien aus unser Kommen im örtlichen Yachtclub TTYC angekündigt hat, legen wir dort an. Jedoch sind wir absolut unwillkommen, da wir keine Yachtclubmitglieder sind. Abgesehen von der unfreundlichen Behandlung (wieder einmal!) wären wir sowieso dort nicht bleiben wollen, da dieser Yachtclub ziemlich heruntergekommen ist (Stromanschluß auf halb eingebrochenen Holzsteg, hängt also teilweise im Wasser). Macht auch nix - also fahren wir retour in die Carenage Bay, auf der anderen Seite von Chaguaramas, zur TTSA (Trinidad-Tobago-Sailing-Assosiation). Dort legen wir uns seitlich - ohne Probleme - am Steg fest, fragen nach, ob wir bleiben können (zuerst am Steg, dann am eigenen Anker und nach dem erledigten Clearence an einer Boje). Also zahlen wir US$ 45,- fürs Hierbleiben, dafür gibt's Duschen & sonstige Land-Annehmlichkeiten.
Harry & Meikl erledigen in Chaguaramas das Clearance und Immigrieren, doch wir müssen wieder alle hinkommen. In der Zwischenzeit waren wir bereits alle duschen und der Wassertank wurde - dank Manfred - auch wieder vollgefüllt. Also bleibt Zeit, um mit einem Sammeltaxi alle gemeinsam zum Clearing zu fahren. Und - natürlich, wie könnte es anders sein - diese Beamte sind wesentlich freundlicher als die in Tobago. Aber wir müssen trotzdem die Sache mit dem Visum erledigen, da kommen wir nicht drumherum. Also fahren Harry und Monika mit einem Taxi nach Port of Spain ins Immigrationoffice.
Einstweilen geht Meikl duschen, der bisher angesammelte Schiffsmist wird entleert und diverse Schmutzwäsche wird gewaschen.
18:00 Harry und Monika kommen von Port of Spain retour. Es schaut sehr gut aus: wir bekommen zwar ein Visum, das aber nur aus einem Stempel und einer Zahlungsbestätigung besteht. Mit dem sollten wir nun keine Probleme mehr haben. Etwas enttäuscht, dass wir die mitgenommenen Fotos nicht für das Visum benötigt haben.
Harry, Manfred und Meikl legen das Schiff - weg vom Steg - unter Anker fest, der Rest bleibt schon an Land, weil wir heute Abend Essen gehen. Die Entscheidung liegt zwischen Kentucky Fried Chicken und einem Restaurant in Chaguarmas. Die Mehrheit entscheidet sich für das panierte Hendl, was leider für manche ein Fehler war, da es nicht sehr berauschend schmeckte, sondern außer Fett nur fetttriefend armselig auf dem Teller lag.
Etwas naiv und nicht ganz ungefährlich war übrigens unser Zufußmarsch zum KFC, denn es gab keine Straßenbeleuchtung und die Gegend war auch gerade nicht sehr einladend (eher verlassen und nach 18.30 Uhr ist ja alles stockdunkel). Sogar Sammeltaxis blieben bei uns freiwillig stehen, weil sie uns mitnehmen wollten. Wir setzten aber unseren Kopf durch und haben das panierte Hendl per Pedes wieder abtrainiert. Zurück an Bord - unbeschadet übrigens - wird noch der am Nachmittag zubereitete Obstsalat (mit Rum) gegessen und dann gequatsch was das Zeug hält.
20:00 Anita, Rotina und Manfred gehen schlafen, der Rest bleibt noch bis 00:30 Uhr munter.
10. Tag: Montag, der 19.02.2007
Standort morgens: Chaguaramas (Trinidad)
Standort abends: Chaguaramas (Trinidad)
07:30 Aufwachen, Manfred bereitet Frühstück vor und speziell für sich selbst, Michi, Harry und Rotina einen Milchreis, wobei Rotina sich noch ein bissi vom Obstsalat dazunimmt.... hmm, lecker. Der Rest büselt tief und fest in ihren Kabinen.
08:30 Manfred führt Harry mit dem Dinghi an Land, da er noch die Immigration-Formalitäten zu Ende bringen muss. Michael und Manfred bleiben noch eine Weile an Land.
Wenig später kommt Harry unverrichteter Dinge zurück. Wir haben noch kein Visum erhalten, macht nix, heute bleiben wir sowieso vor Ort - It's Karnveal-Time!
11:00 Wir spielen zu fünft Skripbo, Harry arbeitet am PC, Anita liest an Deck. Meikl lernt ein wenig aus seinen mitgebrachten Fahrschulunterlagen.
12:00 Harry spielt nun auch mit bei Skripbo.
14:00 Wir verlassen unser Schiff und fahren mit dem öffentlichen Bus nach Port of Spain. Bei Mario's Pizza (fetttriefende Familienpizza für alle) besprechen wir die Lage: Anita, Harry und Rotina bilden eine Gruppe. Meikl, Monika, Manfred und Michi die zweite. Gruppe 1 folgt dem Karnevalszug vom Süden her (Independence Square) Richtung Norden zum Queen's Park Savannah. Gruppe 2 wählt ihre Karnevalsroute spontan. Wir (also Gruppe 1) machen im Park Savannah eine Pause, gehen dann weiter und treffen beim "roten Haus" wieder auf die Gruppe 2, die schon sehr in Karnevalsstimmung verfallen ist (und nicht so viel gelatscht ist wie wir). Kein Wunder, die Gruppe 2 bleibt auch immer in der Nähe des Karnevalsumzuges, während die Gruppe 1 (Anita) lieber zusätzlich ein bißchen die Stadt sehen will. Also marschiert Gruppe 1 wieder von Süden aus Richtung Norden. Rotina beginnt allerdings das Kreuz und die Hüften wehzutun. Kurz vor'm Ziel streiken Rotina und Harry dann endgültig (es wird ja außerdem bald finster) und bleiben beim vorüberziehenden Karnevalsumzug hängen. Anita gibt auch auf. Wir gehen zurück und nehmen ein privates Taxi um USD 10,-, um wieder zurück zum Schiff zu gelangen. Gruppe 2 kommt erst eine halbe Stunde später wieder an Bord. Rotina bekommt eine Kreuz-/Hüftmassage. Es wird noch ein bißchen gequatscht und dann wird schlafen gegangen.
11. Tag: Dienstag, der 20.02.2007
Standort morgens: Chaguaramas (Trinidad)
Standort abends: Chaguaramas (Trinidad)
07:30 Manfred macht frühmorgens Bestandaufnahme, was wir alles nachkaufen müssen, heute aber noch nicht, es ist Faschingsdienstag!
Es gibt Frühstück: Kaffee, Käsebrot (Harry), Day Vita Sticks (Rotina), Käsebrot (Manfred), Kakao (Manfred & Michi), Orange (Manfred & Rotina). Rotina erledigt den Abwasch.
10:00 Harry und Manfred fahren zum uns schon bekannten Immigrationbüro und versuchen, endlich das Visum für alle zu erhalten (Stempel im Pass). Meikl, Monika & Rotina spielen einstweilen eine Runde Würfelpoker, danach Jolly/Rommé. Michi und Anita sind - separat - duschen. Manfred kommt alleine zurück, da wir wieder einmal alle ins Immigrationbüro kommen sollen. Also fahren wir alle mit dem Sammeltaxi wieder hin. Dort angekommen, die übliche Warterei und viel Geduld, da wir unsere Geschichte, die wir ja schon seit unserer Ankunft am 17.02., aufs Neue erzählen müssen. Leider sind die Beamten mittlerweile draufgekommen, daß wir ein wenig geschwindelt haben (wir waren ja offiziell nie in Tobago), aber anscheinend wirken wir dennoch glaubwürdig, denn wir bekommen endlich (!) den langersehnten Immigrationstempel in unsere Pässe sowie unser Formular für das Einklarieren. Ausklarieren (wir wollen ja auch wieder weiter) geht erst am nächsten Tag (21.01.), weil der Beamte heute (20.01.) keinen Dienst hat. Wir sind glücklich, denn endlich haben wir es geschafft! Jetzt dürften wir keine gröberen Probleme mehr in Bezug auf das Cricket-Visum haben!
13:30 Als wir zum Schiff zurückkommen, fängt es stark zum Regnen an. Meikl und Monika brechen dennoch früher auf, da sie östlich von Port of Spain einen Termin zum Kauf einer echten Stealdrum haben und diese holen wollen.
14:00 Manfred, Michi, Harry und Anita legen das Schiff vom Ankerplatz wieder an den Steg, da wir am nächsten Tag gleich nach dem Ausklarieren (05:00 Uhr Früh) loslegen und nach Grenada segeln wollen (zweitlängste Segelstrecke in Einem durch). Rotina ist am Steg geblieben und hilft vom Steg aus, die Bonheur anzulegen. In der Zwischenzeit hat es zum Regnen aufgehört. Die Bonheur wird kurz durchgecheckt (Motoröl, etc.), der Kurs nach Grenada wird bereits ausgerechnet, alles wird segelmässig verstaut und die Vorräte werden durchgesehen.
15:00 Wir fahren mit dem Sammeltaxi nach Port of Spain zum Karneval. Treffpunkt mit Meikl und Monika ist im Internet-Cafe beim Busbahnhof, sie sind aber noch nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurück. Daher schauen wir uns in der Zwischenzeit - noch ohne die beiden - den Karnevalumzug an. Wunderschöne, aufwendige Kostüme ziehen an uns vorbei, gute Stimmung überall, viele Kinder, wenig Touristen, freundliche, lachende Menschen als plötzlich die Menschenmenge auf beide Seiten binnen Sekunden weicht, eine Bande von Taschendieben hat zugeschlagen und läuft nun durch die Menschenmenge. Gleich hinterher die berittene Polizei und schwer bewaffnete Männer. Oh was für ein Schreck bei allen Leuten, es war richtig unheimlich, wie schnell das alles gegangen ist. Gottseidank ist nichts passiert und die Täter konnten ein paar Meter weiter bereits dingsfest gemacht werden. Es geht der Umzug wieder problemlos weiter.
17:00 Wir treffen auf Meikl und Monika im Internet-Cafe. Sie haben ihre Steeldrum und sind glücklich darüber (hat ja nicht jeder zuhause). Teilweise mit Bagels gestärkt, gehen wir alle wieder gemeinsam zurück zum Karnevalsumzug.
17:30 Es werden noch zwei Bagels (Harry & Rotina), eine Medium-Pizza (Manfred, Michi und Anita) und ein KFC-Menü (Meikl und Monika) gemampft. Rotina erhält zwei Originalteile eines echten Karnevalkostüms und ist darüber sehr glücklich. Wir genießen noch die tolle Stimmung, die tollen Kostüme und den restlichen Nachmittag in Port of Spain.
20:00 Rückfahrt vom Port of Spain mit dem Linienbus nach Chaguaramas. Es dauert länger als bisher, weil der Verkehr in Port of Spain aufgrund des Karnevals zusammengebrochen ist.
21:15 Wir kommen wieder zurück zur TTSA und quatschen noch ein wenig über diesen aufregenden Tag in Port of Spain.
12. Tag: Mittwoch, der 21.02.2007
Standort morgens: Chaguaramas (Trinidad)
Standort abends: Prickley Bay (Grenada)
04:00 Manfred und Harry stehen auf, Harry macht das Ausklarieren (USD 40,- + Nachzahlung). Manfred bereitet alles andere fürs Ablegen vor.
05:30 Meikl, Manfred und Harry legen vom Steg der TTSA ab. Es geht knapp 80 Meilen von Port of Spain Richtung Norden nach Grenada. Die restliche Crew schläft noch unter Deck. Anita kommt als Erste bald nach oben. Auch Rotina ist zeitweise an Deck, dann wieder unter Deck. Ein langer Segeltag - unter Musik von Falco - hat begonnen!
13:00 Wir sichten ganz kurz eine Delphinschule, leider zu kurz zum Fotografieren und/oder Filmen - schade. Kurz darauf wird Egon gefangen. Auch Friedrich (vulgo Fritz) zappelt an der Angel, er ist aber noch zu klein, um verspeist zu werden. Also lassen wir ihn wieder frei. Alle gehen wieder in ihre Schlafpositionen zurück als plötzlich Gudrun an der Schnur zappelt. Manfred erbarmt sich und holt die zappelnde Gudrun vom Haken. Lässt aber sofort wieder die Schleppangel raus. Kurze Zeit später hängt Horsti am Haken: ein kleiner Barracuda, der erste Barracuda, den wir auf dieser Reise fangen. Manfred bereitet allen drei Fischen einen kurzen Tod. Egon wird im Kühlschrank verwahrt, die kopflose Gudrun beim Backbord-Steuerrad und Horsti im Jutesack neben Gudrun. Das wird heute ein leckeres Abendessen!
18:30 Wir erreichen bereits bei Dunkelheit Prickley Bay im Süden von Grenada und ankern erst nach dem dritten Versuch sicher und fest. Bei den ersten beiden Malen hält der Anker im Schlamm nicht gut, erst an einer anderen Stelle gibt's dann keine Probleme mehr.
Horsti wird als Vorspeise gereicht. Gudrun und Egon mit Knoblauch und Ingwer mariniert gebraten zu Spaghetti. Die Crew ist satt und glücklich. Meikl erledigt den Abwasch.
21:30 Monika, Michi und Rotina spielen bis 00:30 Uhr Jolly, der Rest geht vorher schlafen.
13. Tag: Donnerstag, der 22.02.2007
Standort morgens: Prickley Bay (Grenada)
Standort abends: Hallifax Bay/Habour (Grenada)
08:00 Tagwaaache! Manfred wartet mit Kaiserschmarrn (mitgebrachtes Packerl aus Ö) auf. Michi, Meikl und Manfred selbst, Harry, Anita und Rotina genießen dieses Frühstück.
Dann geht's auf zum schon traditionellen Einklarieren bzw. Immigrieren. 10 Crewlisten und USD 45,- weniger in der Bordkasse können wir unseren Aufenthalt in Grenada genießen.
10:00 Wir fahren mit dem Taxi (EC 10,- pro Person) nach St. George, der Hauptstadt von Grenada. Dort besichtigen wir vom Hurrican 2004 und 2005 zerstörte Kirchen, das Fort St. George und gehen Proviant nachkaufen (EC 235,-), kaufen Obst und Gemüse am Markt (EC 35,-), Souvenirs (Karten, Gewürze, Musik-CD's, etc.). Auch der verlorene Kübel und der vermisste Löffel werden nachgekauft (EU 16,95), sonst wird uns teures Geld von der Kaution abgezogen. Danach gehts mit dem Sammeltaxi (EC 5,-) wieder retour zur Prickley Bay. Unser Fahrer verfährt sich leider ein wenig, so kommen wir in den Genuß, ein bißchen länger die Insel zu besichtigen. Mit drei Dinghifahrten wird die Crew und der Proviant auf die Bonheur gebracht. Dann wird alles verstaut und alles klar zum Ablegen gemacht. Wir ziehen wieder weiter.
13:00 Um die Süd-Westspitze von Grenada herum ist Rotina vorne am Bug, um Ausschau nach ungewöhnlichen Wassertiefenänderungen zu halten. Wechselnde Wassertiefe zwischen 4 und 6 m bzw. eine Landzunge unter Wasser erfordern ein genaues Auge. Aber - gottseidank - ist nichts in Sicht. Alles im grünen Bereich. Gerade mal ein größerer Fisch (Kofferfisch) flüchtet vor uns.
An der Süd-Westspitze herum kommt auch Anita zum Sonnenbräunen nach Vorne, hinten am windstillen Deck brennt die Sonne zu sehr. Auch Harry und Meikl flüchten nach vorne in den kühlenden Schatten. Nur mit der Genua und der Strömung lassen wir uns treiben.
16:30 Wir erreichen die Hallifax Bay, wo wir jedoch erfolglos ankern. Nach mehreren Versuchen rutscht der Anker jedes Mal durch. Also tuckern wir zur nächsten Bucht, die wir aber in der Karte bzw. im Handbuch nicht namentlich gefunden haben. Hier hält der Anker bombenfest. Michi, Meikl und Harry springen ins Wasser und genießen das kühle Naß. Anita flüchtet in den Schatten an Deck. Manfred sortiert sein Angelzubehör. Meikl lernt nach dem Schwimmgang weiter für den Führerschein. Und Rotina, ja, die schreibt wieder fleißig am Logbuch weiter.
17:30 Wir beginnen mit dem Abendessen: Hühnerbrust-Curry mit Gemüse und Reis. Meikl verwöhnt uns mit einem Sundowner, rechtzeitig vor Sonnenuntergang: Rum, Kokosmilch und Bananennektar. Anita schafft den Sonnenuntergang leider nicht, ihr ist schlecht und sie geht nach ein paar Schluck bzw. Bissen gleich in ihre Kabine. Der Rest genießt das leckere Abendessen und stürzt sich über Anita's verschmähte Portion. Manfred und Michi erledigen den Abwasch. Dann wird wieder eine Runde Jolly gespielt (Manfred, Meikl, Monika, Rotina und Michi). Der Rest schläft bereits.
22:30 Alle mützeln tief und fest im stark schaukelnden Schiff (starker Schwell).
14. Tag: Freitag, der 23.02.2007
Standort morgens: Hallifax Bay/Harbour (Grenada)
Standort abends: Hillsborough (Carriacou)
07:30 Manfred bereitet wieder ein leckeres Frühstück zu: frische Brötchen mit Eckerlkäse, magerem Cheddar-Käse und/oder Nutella. Meikl, Anita und Monika schlafen noch als wir bereits ablegen. Wir fahren unter Motor und Groß + Genua entlang der Lee-Seite von Grenada. An der Nordspitze dreht der Wind jedoch ständig, also kommen Groß und Genua für kurze Zeit wieder weg. Als sich der Wind wieder normalisiert, beginnt die Überfahrt von Grenada nach Carriacou, genauer gesagt nach Sandy Island, wo wir auch schon 2003 waren. Damals als südlichsten Punkt unserer damaligen Reise.
12:00 Manfred, Michi, Meikl, Harry und Rotina schwimmen auf Sandy Island an Land, Monika und Anita streiken. Die Mini-Insel wird gründlich erforscht. Rotina kämpft beim Zurückschwimmen gegen die Wellen. Harry zieht sie die letzten Meter zum Schiff. Dann beginnt das Relaxen an Bord bzw. Meikl lernt weiter für seine Führerscheinprüfung. Harry arbeitet am Laptop. Monika und Rotina probieren sich im Sudoku und Anita lässt sich die Sonne auf ihren Bauch scheinen. Manfred und Michi schlafen. Herrlich, dieses Segelleben!
16:00 Wir beschließen, Essen zu gehen; also gehts ein paar Meilen weiter nach Hillsborough, wo wir als einzige vorm Fährsteg ankern. Nach einem kurzen Fußmarsch stellen wir fest, dass die ganze Stadt wie ausgestorben ist. Gerade mal ein Lokal (Callaboo) hat geöffnet. Wir bezahlen EC 45,- für ein Büffet, dürfen aber nur 1 x davon nehmen. Gleichzeitig feiern im Lokal sehr viele ältere, allerdings schön herausgeputzte Damen ein Art Fest (örtlicher Kirchenchor und/oder Pensionistenverein?). Also dauert das Essen auch etwas länger, aber es ist ganz okay. Einige von uns, vor allem die Männer, sind jedoch noch hungrig, da sie ja länger und öfters essen wollten (Michi und Manfred), aber im Lokal gibt's keinen Zuschlag für die hungrigen Wölfe!
Mit zwei Dinghi-Fahrten kommen wir wieder zurück an Bord. Ein zweites Schiff liegt in unserer Nähe. Kräcker und Cola-Rum wird ausgeteilt. Müde gehen alle nach und nach schlafen.
Standort morgens: Store Bay (Tobago)
Standort abends: La Vache Bay (Trinidad)
07:00 Rotina wacht als Erste auf, Harry als Nächster, Michael hat Probleme mit dem Pump-WC, also muss unser Skippy herhalten und versuchen, das WC zu reparieren. Manfred hat nun auch der Virusinfakt erwischt, er schnupft und hat erhöhte Temperatur. Daher verbringt er den ganzen Tag in seiner Kabine, um sich auszukurieren.
08:30 Wir verlassen unter Segel die Store Bay, mit Kurs 277 Grad Richtung Nord-Trinidad. Mit Wind von hinten und unter Schmetterlingskurs gehts lautlos mit 6,5 Knoten Speed und nicht merkbarem Wind von hinten dahin. Welch' angenehmes Segeln! Es kommt uns so vor, als würden wir auf dem Wasser stehen ....
16:00 Wir erreichen die La Vache Bay, eine sehr schöne Naturbucht mit üppigem Regenwald - traumhaft! Auf 10 m Wassertiefe ankern wir hier in dieser einsamen Bucht. Heute stehen Schinken-Käse-Nudeln als Abendessen auf dem Programm. Monika hilft Rotina beim Zubereiten. Harry schwimmt an den Strand zu Frank, der hier mit seiner Frau und noch 5 anderen Leuten als Aussetzige der Regierung wohnen. Harry plaudert mit ihm und bringt zwei Kokosnüsse mit. Er erzählt, dass wir sogar zum Pelikan-Essen eingeladen gewesen wären. Das hätten wir aber nie angenommen, denn die Pelikane sind lebendig viel schöner in der Natur zum Anschauen als am Teller! Meikl kredenzt einen Coco de Martinique als verspäteten Sundowner.
20:30 Alle verziehen sich in Richtung Kabinen. Das Schiff schaukelt sehr extrem von der einen auf die andere Seite. Meikl schläft deswegen sehr unruhig, da er befürchtet, dass der Anker nicht hält.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 44,0 |
Vortrag | 237,0 |
Gesamt | 281,0 |
9. Tag: Sonntag, der 18.02.2007
Standort morgens: La Vache Bay (Trinidad)
Standort mittags/abends: Chaguaramas (Trinidad)
08:00 Manfred ist wieder von den Toten auferstanden und macht Früstück. Trotz ruhiger See schaukelt die Bonheur nach wie vor von einer zur anderen Seite. Heute geht's endlich in Richtung Karneval nach Port of Spain, in die Hauptstadt von Trinidad.
09:00 Nach dem Abwasch (Rotina) geht es die Nordküste von Trinidad entlang zur nordwestlichen Spitze und ab dann nur mehr unter Motor in Richtung Port of Spain. Da Anita von Wien aus unser Kommen im örtlichen Yachtclub TTYC angekündigt hat, legen wir dort an. Jedoch sind wir absolut unwillkommen, da wir keine Yachtclubmitglieder sind. Abgesehen von der unfreundlichen Behandlung (wieder einmal!) wären wir sowieso dort nicht bleiben wollen, da dieser Yachtclub ziemlich heruntergekommen ist (Stromanschluß auf halb eingebrochenen Holzsteg, hängt also teilweise im Wasser). Macht auch nix - also fahren wir retour in die Carenage Bay, auf der anderen Seite von Chaguaramas, zur TTSA (Trinidad-Tobago-Sailing-Assosiation). Dort legen wir uns seitlich - ohne Probleme - am Steg fest, fragen nach, ob wir bleiben können (zuerst am Steg, dann am eigenen Anker und nach dem erledigten Clearence an einer Boje). Also zahlen wir US$ 45,- fürs Hierbleiben, dafür gibt's Duschen & sonstige Land-Annehmlichkeiten.
Harry & Meikl erledigen in Chaguaramas das Clearance und Immigrieren, doch wir müssen wieder alle hinkommen. In der Zwischenzeit waren wir bereits alle duschen und der Wassertank wurde - dank Manfred - auch wieder vollgefüllt. Also bleibt Zeit, um mit einem Sammeltaxi alle gemeinsam zum Clearing zu fahren. Und - natürlich, wie könnte es anders sein - diese Beamte sind wesentlich freundlicher als die in Tobago. Aber wir müssen trotzdem die Sache mit dem Visum erledigen, da kommen wir nicht drumherum. Also fahren Harry und Monika mit einem Taxi nach Port of Spain ins Immigrationoffice.
Einstweilen geht Meikl duschen, der bisher angesammelte Schiffsmist wird entleert und diverse Schmutzwäsche wird gewaschen.
18:00 Harry und Monika kommen von Port of Spain retour. Es schaut sehr gut aus: wir bekommen zwar ein Visum, das aber nur aus einem Stempel und einer Zahlungsbestätigung besteht. Mit dem sollten wir nun keine Probleme mehr haben. Etwas enttäuscht, dass wir die mitgenommenen Fotos nicht für das Visum benötigt haben.
Harry, Manfred und Meikl legen das Schiff - weg vom Steg - unter Anker fest, der Rest bleibt schon an Land, weil wir heute Abend Essen gehen. Die Entscheidung liegt zwischen Kentucky Fried Chicken und einem Restaurant in Chaguarmas. Die Mehrheit entscheidet sich für das panierte Hendl, was leider für manche ein Fehler war, da es nicht sehr berauschend schmeckte, sondern außer Fett nur fetttriefend armselig auf dem Teller lag.
Etwas naiv und nicht ganz ungefährlich war übrigens unser Zufußmarsch zum KFC, denn es gab keine Straßenbeleuchtung und die Gegend war auch gerade nicht sehr einladend (eher verlassen und nach 18.30 Uhr ist ja alles stockdunkel). Sogar Sammeltaxis blieben bei uns freiwillig stehen, weil sie uns mitnehmen wollten. Wir setzten aber unseren Kopf durch und haben das panierte Hendl per Pedes wieder abtrainiert. Zurück an Bord - unbeschadet übrigens - wird noch der am Nachmittag zubereitete Obstsalat (mit Rum) gegessen und dann gequatsch was das Zeug hält.
20:00 Anita, Rotina und Manfred gehen schlafen, der Rest bleibt noch bis 00:30 Uhr munter.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 0,0 |
Vortrag | 281,0 |
Gesamt | 281,0 |
10. Tag: Montag, der 19.02.2007
Standort morgens: Chaguaramas (Trinidad)
Standort abends: Chaguaramas (Trinidad)
07:30 Aufwachen, Manfred bereitet Frühstück vor und speziell für sich selbst, Michi, Harry und Rotina einen Milchreis, wobei Rotina sich noch ein bissi vom Obstsalat dazunimmt.... hmm, lecker. Der Rest büselt tief und fest in ihren Kabinen.
08:30 Manfred führt Harry mit dem Dinghi an Land, da er noch die Immigration-Formalitäten zu Ende bringen muss. Michael und Manfred bleiben noch eine Weile an Land.
Wenig später kommt Harry unverrichteter Dinge zurück. Wir haben noch kein Visum erhalten, macht nix, heute bleiben wir sowieso vor Ort - It's Karnveal-Time!
11:00 Wir spielen zu fünft Skripbo, Harry arbeitet am PC, Anita liest an Deck. Meikl lernt ein wenig aus seinen mitgebrachten Fahrschulunterlagen.
12:00 Harry spielt nun auch mit bei Skripbo.
14:00 Wir verlassen unser Schiff und fahren mit dem öffentlichen Bus nach Port of Spain. Bei Mario's Pizza (fetttriefende Familienpizza für alle) besprechen wir die Lage: Anita, Harry und Rotina bilden eine Gruppe. Meikl, Monika, Manfred und Michi die zweite. Gruppe 1 folgt dem Karnevalszug vom Süden her (Independence Square) Richtung Norden zum Queen's Park Savannah. Gruppe 2 wählt ihre Karnevalsroute spontan. Wir (also Gruppe 1) machen im Park Savannah eine Pause, gehen dann weiter und treffen beim "roten Haus" wieder auf die Gruppe 2, die schon sehr in Karnevalsstimmung verfallen ist (und nicht so viel gelatscht ist wie wir). Kein Wunder, die Gruppe 2 bleibt auch immer in der Nähe des Karnevalsumzuges, während die Gruppe 1 (Anita) lieber zusätzlich ein bißchen die Stadt sehen will. Also marschiert Gruppe 1 wieder von Süden aus Richtung Norden. Rotina beginnt allerdings das Kreuz und die Hüften wehzutun. Kurz vor'm Ziel streiken Rotina und Harry dann endgültig (es wird ja außerdem bald finster) und bleiben beim vorüberziehenden Karnevalsumzug hängen. Anita gibt auch auf. Wir gehen zurück und nehmen ein privates Taxi um USD 10,-, um wieder zurück zum Schiff zu gelangen. Gruppe 2 kommt erst eine halbe Stunde später wieder an Bord. Rotina bekommt eine Kreuz-/Hüftmassage. Es wird noch ein bißchen gequatscht und dann wird schlafen gegangen.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 0,0 |
Vortrag | 281,0 |
Gesamt | 281,0 |
11. Tag: Dienstag, der 20.02.2007
Standort morgens: Chaguaramas (Trinidad)
Standort abends: Chaguaramas (Trinidad)
07:30 Manfred macht frühmorgens Bestandaufnahme, was wir alles nachkaufen müssen, heute aber noch nicht, es ist Faschingsdienstag!
Es gibt Frühstück: Kaffee, Käsebrot (Harry), Day Vita Sticks (Rotina), Käsebrot (Manfred), Kakao (Manfred & Michi), Orange (Manfred & Rotina). Rotina erledigt den Abwasch.
10:00 Harry und Manfred fahren zum uns schon bekannten Immigrationbüro und versuchen, endlich das Visum für alle zu erhalten (Stempel im Pass). Meikl, Monika & Rotina spielen einstweilen eine Runde Würfelpoker, danach Jolly/Rommé. Michi und Anita sind - separat - duschen. Manfred kommt alleine zurück, da wir wieder einmal alle ins Immigrationbüro kommen sollen. Also fahren wir alle mit dem Sammeltaxi wieder hin. Dort angekommen, die übliche Warterei und viel Geduld, da wir unsere Geschichte, die wir ja schon seit unserer Ankunft am 17.02., aufs Neue erzählen müssen. Leider sind die Beamten mittlerweile draufgekommen, daß wir ein wenig geschwindelt haben (wir waren ja offiziell nie in Tobago), aber anscheinend wirken wir dennoch glaubwürdig, denn wir bekommen endlich (!) den langersehnten Immigrationstempel in unsere Pässe sowie unser Formular für das Einklarieren. Ausklarieren (wir wollen ja auch wieder weiter) geht erst am nächsten Tag (21.01.), weil der Beamte heute (20.01.) keinen Dienst hat. Wir sind glücklich, denn endlich haben wir es geschafft! Jetzt dürften wir keine gröberen Probleme mehr in Bezug auf das Cricket-Visum haben!
13:30 Als wir zum Schiff zurückkommen, fängt es stark zum Regnen an. Meikl und Monika brechen dennoch früher auf, da sie östlich von Port of Spain einen Termin zum Kauf einer echten Stealdrum haben und diese holen wollen.
14:00 Manfred, Michi, Harry und Anita legen das Schiff vom Ankerplatz wieder an den Steg, da wir am nächsten Tag gleich nach dem Ausklarieren (05:00 Uhr Früh) loslegen und nach Grenada segeln wollen (zweitlängste Segelstrecke in Einem durch). Rotina ist am Steg geblieben und hilft vom Steg aus, die Bonheur anzulegen. In der Zwischenzeit hat es zum Regnen aufgehört. Die Bonheur wird kurz durchgecheckt (Motoröl, etc.), der Kurs nach Grenada wird bereits ausgerechnet, alles wird segelmässig verstaut und die Vorräte werden durchgesehen.
15:00 Wir fahren mit dem Sammeltaxi nach Port of Spain zum Karneval. Treffpunkt mit Meikl und Monika ist im Internet-Cafe beim Busbahnhof, sie sind aber noch nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurück. Daher schauen wir uns in der Zwischenzeit - noch ohne die beiden - den Karnevalumzug an. Wunderschöne, aufwendige Kostüme ziehen an uns vorbei, gute Stimmung überall, viele Kinder, wenig Touristen, freundliche, lachende Menschen als plötzlich die Menschenmenge auf beide Seiten binnen Sekunden weicht, eine Bande von Taschendieben hat zugeschlagen und läuft nun durch die Menschenmenge. Gleich hinterher die berittene Polizei und schwer bewaffnete Männer. Oh was für ein Schreck bei allen Leuten, es war richtig unheimlich, wie schnell das alles gegangen ist. Gottseidank ist nichts passiert und die Täter konnten ein paar Meter weiter bereits dingsfest gemacht werden. Es geht der Umzug wieder problemlos weiter.
17:00 Wir treffen auf Meikl und Monika im Internet-Cafe. Sie haben ihre Steeldrum und sind glücklich darüber (hat ja nicht jeder zuhause). Teilweise mit Bagels gestärkt, gehen wir alle wieder gemeinsam zurück zum Karnevalsumzug.
17:30 Es werden noch zwei Bagels (Harry & Rotina), eine Medium-Pizza (Manfred, Michi und Anita) und ein KFC-Menü (Meikl und Monika) gemampft. Rotina erhält zwei Originalteile eines echten Karnevalkostüms und ist darüber sehr glücklich. Wir genießen noch die tolle Stimmung, die tollen Kostüme und den restlichen Nachmittag in Port of Spain.
20:00 Rückfahrt vom Port of Spain mit dem Linienbus nach Chaguaramas. Es dauert länger als bisher, weil der Verkehr in Port of Spain aufgrund des Karnevals zusammengebrochen ist.
21:15 Wir kommen wieder zurück zur TTSA und quatschen noch ein wenig über diesen aufregenden Tag in Port of Spain.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 0,0 |
Vortrag | 281,0 |
Gesamt | 281,0 |
12. Tag: Mittwoch, der 21.02.2007
Standort morgens: Chaguaramas (Trinidad)
Standort abends: Prickley Bay (Grenada)
04:00 Manfred und Harry stehen auf, Harry macht das Ausklarieren (USD 40,- + Nachzahlung). Manfred bereitet alles andere fürs Ablegen vor.
05:30 Meikl, Manfred und Harry legen vom Steg der TTSA ab. Es geht knapp 80 Meilen von Port of Spain Richtung Norden nach Grenada. Die restliche Crew schläft noch unter Deck. Anita kommt als Erste bald nach oben. Auch Rotina ist zeitweise an Deck, dann wieder unter Deck. Ein langer Segeltag - unter Musik von Falco - hat begonnen!
13:00 Wir sichten ganz kurz eine Delphinschule, leider zu kurz zum Fotografieren und/oder Filmen - schade. Kurz darauf wird Egon gefangen. Auch Friedrich (vulgo Fritz) zappelt an der Angel, er ist aber noch zu klein, um verspeist zu werden. Also lassen wir ihn wieder frei. Alle gehen wieder in ihre Schlafpositionen zurück als plötzlich Gudrun an der Schnur zappelt. Manfred erbarmt sich und holt die zappelnde Gudrun vom Haken. Lässt aber sofort wieder die Schleppangel raus. Kurze Zeit später hängt Horsti am Haken: ein kleiner Barracuda, der erste Barracuda, den wir auf dieser Reise fangen. Manfred bereitet allen drei Fischen einen kurzen Tod. Egon wird im Kühlschrank verwahrt, die kopflose Gudrun beim Backbord-Steuerrad und Horsti im Jutesack neben Gudrun. Das wird heute ein leckeres Abendessen!
18:30 Wir erreichen bereits bei Dunkelheit Prickley Bay im Süden von Grenada und ankern erst nach dem dritten Versuch sicher und fest. Bei den ersten beiden Malen hält der Anker im Schlamm nicht gut, erst an einer anderen Stelle gibt's dann keine Probleme mehr.
Horsti wird als Vorspeise gereicht. Gudrun und Egon mit Knoblauch und Ingwer mariniert gebraten zu Spaghetti. Die Crew ist satt und glücklich. Meikl erledigt den Abwasch.
21:30 Monika, Michi und Rotina spielen bis 00:30 Uhr Jolly, der Rest geht vorher schlafen.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 80,0 |
Vortrag | 281,0 |
Gesamt | 361,0 |
13. Tag: Donnerstag, der 22.02.2007
Standort morgens: Prickley Bay (Grenada)
Standort abends: Hallifax Bay/Habour (Grenada)
08:00 Tagwaaache! Manfred wartet mit Kaiserschmarrn (mitgebrachtes Packerl aus Ö) auf. Michi, Meikl und Manfred selbst, Harry, Anita und Rotina genießen dieses Frühstück.
Dann geht's auf zum schon traditionellen Einklarieren bzw. Immigrieren. 10 Crewlisten und USD 45,- weniger in der Bordkasse können wir unseren Aufenthalt in Grenada genießen.
10:00 Wir fahren mit dem Taxi (EC 10,- pro Person) nach St. George, der Hauptstadt von Grenada. Dort besichtigen wir vom Hurrican 2004 und 2005 zerstörte Kirchen, das Fort St. George und gehen Proviant nachkaufen (EC 235,-), kaufen Obst und Gemüse am Markt (EC 35,-), Souvenirs (Karten, Gewürze, Musik-CD's, etc.). Auch der verlorene Kübel und der vermisste Löffel werden nachgekauft (EU 16,95), sonst wird uns teures Geld von der Kaution abgezogen. Danach gehts mit dem Sammeltaxi (EC 5,-) wieder retour zur Prickley Bay. Unser Fahrer verfährt sich leider ein wenig, so kommen wir in den Genuß, ein bißchen länger die Insel zu besichtigen. Mit drei Dinghifahrten wird die Crew und der Proviant auf die Bonheur gebracht. Dann wird alles verstaut und alles klar zum Ablegen gemacht. Wir ziehen wieder weiter.
13:00 Um die Süd-Westspitze von Grenada herum ist Rotina vorne am Bug, um Ausschau nach ungewöhnlichen Wassertiefenänderungen zu halten. Wechselnde Wassertiefe zwischen 4 und 6 m bzw. eine Landzunge unter Wasser erfordern ein genaues Auge. Aber - gottseidank - ist nichts in Sicht. Alles im grünen Bereich. Gerade mal ein größerer Fisch (Kofferfisch) flüchtet vor uns.
An der Süd-Westspitze herum kommt auch Anita zum Sonnenbräunen nach Vorne, hinten am windstillen Deck brennt die Sonne zu sehr. Auch Harry und Meikl flüchten nach vorne in den kühlenden Schatten. Nur mit der Genua und der Strömung lassen wir uns treiben.
16:30 Wir erreichen die Hallifax Bay, wo wir jedoch erfolglos ankern. Nach mehreren Versuchen rutscht der Anker jedes Mal durch. Also tuckern wir zur nächsten Bucht, die wir aber in der Karte bzw. im Handbuch nicht namentlich gefunden haben. Hier hält der Anker bombenfest. Michi, Meikl und Harry springen ins Wasser und genießen das kühle Naß. Anita flüchtet in den Schatten an Deck. Manfred sortiert sein Angelzubehör. Meikl lernt nach dem Schwimmgang weiter für den Führerschein. Und Rotina, ja, die schreibt wieder fleißig am Logbuch weiter.
17:30 Wir beginnen mit dem Abendessen: Hühnerbrust-Curry mit Gemüse und Reis. Meikl verwöhnt uns mit einem Sundowner, rechtzeitig vor Sonnenuntergang: Rum, Kokosmilch und Bananennektar. Anita schafft den Sonnenuntergang leider nicht, ihr ist schlecht und sie geht nach ein paar Schluck bzw. Bissen gleich in ihre Kabine. Der Rest genießt das leckere Abendessen und stürzt sich über Anita's verschmähte Portion. Manfred und Michi erledigen den Abwasch. Dann wird wieder eine Runde Jolly gespielt (Manfred, Meikl, Monika, Rotina und Michi). Der Rest schläft bereits.
22:30 Alle mützeln tief und fest im stark schaukelnden Schiff (starker Schwell).
Seemeilen | |
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Tagesweg | 15,0 |
Vortrag | 361,0 |
Gesamt | 376,0 |
14. Tag: Freitag, der 23.02.2007
Standort morgens: Hallifax Bay/Harbour (Grenada)
Standort abends: Hillsborough (Carriacou)
07:30 Manfred bereitet wieder ein leckeres Frühstück zu: frische Brötchen mit Eckerlkäse, magerem Cheddar-Käse und/oder Nutella. Meikl, Anita und Monika schlafen noch als wir bereits ablegen. Wir fahren unter Motor und Groß + Genua entlang der Lee-Seite von Grenada. An der Nordspitze dreht der Wind jedoch ständig, also kommen Groß und Genua für kurze Zeit wieder weg. Als sich der Wind wieder normalisiert, beginnt die Überfahrt von Grenada nach Carriacou, genauer gesagt nach Sandy Island, wo wir auch schon 2003 waren. Damals als südlichsten Punkt unserer damaligen Reise.
12:00 Manfred, Michi, Meikl, Harry und Rotina schwimmen auf Sandy Island an Land, Monika und Anita streiken. Die Mini-Insel wird gründlich erforscht. Rotina kämpft beim Zurückschwimmen gegen die Wellen. Harry zieht sie die letzten Meter zum Schiff. Dann beginnt das Relaxen an Bord bzw. Meikl lernt weiter für seine Führerscheinprüfung. Harry arbeitet am Laptop. Monika und Rotina probieren sich im Sudoku und Anita lässt sich die Sonne auf ihren Bauch scheinen. Manfred und Michi schlafen. Herrlich, dieses Segelleben!
16:00 Wir beschließen, Essen zu gehen; also gehts ein paar Meilen weiter nach Hillsborough, wo wir als einzige vorm Fährsteg ankern. Nach einem kurzen Fußmarsch stellen wir fest, dass die ganze Stadt wie ausgestorben ist. Gerade mal ein Lokal (Callaboo) hat geöffnet. Wir bezahlen EC 45,- für ein Büffet, dürfen aber nur 1 x davon nehmen. Gleichzeitig feiern im Lokal sehr viele ältere, allerdings schön herausgeputzte Damen ein Art Fest (örtlicher Kirchenchor und/oder Pensionistenverein?). Also dauert das Essen auch etwas länger, aber es ist ganz okay. Einige von uns, vor allem die Männer, sind jedoch noch hungrig, da sie ja länger und öfters essen wollten (Michi und Manfred), aber im Lokal gibt's keinen Zuschlag für die hungrigen Wölfe!
Mit zwei Dinghi-Fahrten kommen wir wieder zurück an Bord. Ein zweites Schiff liegt in unserer Nähe. Kräcker und Cola-Rum wird ausgeteilt. Müde gehen alle nach und nach schlafen.
Seemeilen | |
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Tagesweg | 27,0 |
Vortrag | 376,0 |
Gesamt | 403,0 |